
Das Risikomanagement ist für Unternehmen von besonderer Bedeutung, da diese ständig verschiedenen Risiken ausgesetzt sind. Dabei entstehen Risiken sowohl durch interne als auch durch externe Faktoren. Zu den internen Faktoren zählen Fehler von Mitarbeitern und Führungskräften. Externe Faktoren beziehen sich auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die Wettbewerbssituation. Um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, bedarf es eines unternehmensinternen Risikomanagements.
Einsatz von modernen Risikomanagementsystemen
Die Identifikation und Analyse von Risiken ist für Unternehmen von unschätzbarer Bedeutung, um langfristig am Markt zu bestehen. Es gibt auf diesen Bereich spezialisierte Softwarelösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, Risiken zu bewerten. Mittlerweile verwalten Unternehmen große Mengen an Daten, die eine manuelle Analyse erschweren. Dementsprechend setzen moderne Risikomanagementsysteme auf verschiedene Technologien, um selbst große Datenmengen zu analysieren und zu verarbeiten:
- Künstliche Intelligenz (KI)
- Cloud-Computing
- Blockchain
- Maschinelles Lernen (ML)
Auch der Gesetzgeber stellt gewisse Anforderungen an Unternehmen, die diese bei der Implementierung von geeigneten IT-Sicherheits- und Risikomanagementsystemen berücksichtigen sollten. Eine NIS2-GAP-Analyse hilft Unternehmen dabei, die aktuell zum Einsatz kommenden Systeme dahingehend zu überprüfen, ob diese den Ansprüchen der NIS2-Richtlinie (EU 2022/2555) genügen.
Identifikation von Risiken
Um sich auf potenzielle Risiken vorbereiten zu können, müssen Unternehmen im ersten Schritt Risiken identifizieren. Zu den möglichen Risiken, die eine große Anzahl an Unternehmen betreffen, zählen unter anderem:
- Ineffiziente Arbeitsabläufe
- Hohe Mitarbeiterfluktuation
- Veränderungen des Verbraucherverhaltens
- Politische Unsicherheiten
- Technologieausfälle
- Naturkatastrophen
Nicht jedes Unternehmen ist gleichermaßen von diesen Risiken betroffen. Um die für das jeweilige Unternehmen relevanten Risiken ausfindig zu machen, bietet sich das sogenannte Brainstorming an. Dabei wird ein Team zusammengestellt, das gemeinsam über mögliche Risiken nachdenkt, die dem Unternehmen schaden könnten. Besonders hilfreich sind zudem Checklisten. Diese enthalten zahlreiche Risiken, die in bestimmten Sektoren besonders häufig auftreten und daher auch Einfluss auf das eigene Unternehmen nehmen könnten. Die Abarbeitung solcher Listen sorgt dafür, dass keine relevanten Risiken übersehen werden. Hilfreich ist ebenfalls die Aufstellung einer SWOT-Analyse. Im Rahmen dieser Analyse werden sowohl die Stärken und Chancen als auch die Schwächen und Bedrohungen des Unternehmens herausgearbeitet. Dies hilft bei der Identifikation von möglichen Risiken und gibt gleichzeitig einen guten Überblick über die aktuelle Unternehmenssituation.
Bewertung von Risiken
Der nächste Schritt besteht in der Bewertung von Risiken. Dieser ist deshalb wichtig, weil nicht jedes Risiko eine sofortige Handlung des Unternehmens erforderlich macht. Grund hierfür ist, dass sich Risiken hinsichtlich der folgenden Faktoren voneinander unterscheiden:
- Wahrscheinlichkeit des Eintritts
- Potenzial der Gefährdung
- Finanzielle Auswirkungen
Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken ist ein relevanter Faktor, der sich mit der Frage beschäftigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ausfällt, dass das Risiko in der Realität eintritt. Je höher die Eintrittswahrscheinlichkeit ausfällt, desto eher sollten sich Unternehmen mit der Ergreifung passender Gegenmaßnahmen auseinandersetzen. Das Gefährdungspotenzial ist ebenfalls von großer Bedeutung, da es Aufschluss darüber gibt, welche Folgen durch das Eintreten des Risikos entstehen. Neben finanziellen Verlusten zählen zu den Folgen auch rechtliche Konsequenzen sowie Reputationsschäden. Es ist ratsam, die finanziellen Auswirkungen von Risiken genau zu analysieren, um diese sinnvoll bewerten und miteinander vergleichen zu können.
Minimierung von Risiken
Nach der Identifikation und der Bewertung von Risiken geht es darum, diese mittels geeigneter Strategien auf ein Minimum zu reduzieren. Risiken lassen sich gänzlich vermeiden, indem die Expansion in einen bestimmten Markt nicht durchgeführt wird. Sinnvoll ist dies unter anderem, wenn die Risiken innerhalb dieses Markts als zu hoch eingeschätzt werden. Grund hierfür können politische Unsicherheiten sein. Es gibt jedoch etliche Risiken, die sich nicht vermeiden lassen, da sie durch Ausübung des Kerngeschäfts des Unternehmens entstehen. Hierzu zählen Fehler von Mitarbeitern. Hierdurch entstehende Risiken lassen sich reduzieren, indem Mitarbeiter regelmäßig geschult werden. In bestimmten Fällen ist es möglich, das Risiko auf eine dritte Partei zu übertragen, beispielsweise durch den Abschluss von Versicherungen. Wenn Risiken keine großen Auswirkungen haben und der Eintritt als unwahrscheinlich betrachtet wird, können diese vom Unternehmen auch bewusst ignoriert werden, da die Risikoprävention in einem solchen Fall nicht wirtschaftlich ist.
Integration eines Risikoberichtswesens
Ein Risikoberichtswesen sorgt dafür, dass sämtliche relevanten Informationen, die sich auf die Risikosituation eines Unternehmens beziehen, überwacht und zeitnah an das Management gemeldet werden. Dies ist äußerst wichtig, da Unternehmen auf diese Weise frühzeitig von einer Veränderung der Risikosituation erfahren und entsprechende Maßnahmen ergreifen können.